Mit dem diesjährigen Preis ehrt das AIP Dr. Matthias Rempel vom High Altitude Observatory of the National Center for Atmospheric Research, Boulder, Colorado (USA). Dr. Rempel gelang die erste realistische magneto-hydrodynamische 3-D-Simulation von Sonnenflecken.
[Bilder von der Veranstaltung]
Dr. Matthias Rempel bearbeitet in seiner Forschungsarbeit die Struktur und die Dynamik des Magnetfeldes im Sonneninnern. In seinen Simulationen wird das Zusammenspiel von Gasströmungen, Magnetfeldern und Strahlung verfolgt, das zu den komplexen Strukturen auf der Sonnenoberfläche führt.
Prof. Dr. Sami Solanki, Direktor des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung, Katlenburg-Lindau, wird zur Wempe-Preisverleihung am 25. Mai 2009 einen Festvortrag zu Dr. Rempels Forschungsgebiet halten: "Herausforderungen der modernen Sonnenphysik".
Matthias Rempel studierte Physik an der Georg-August-Universität Göttingen und beendete sein Studium mit Auszeichnung zum Thema "Stability of a flux tube model for prominences". Seine Doktorarbeit absolvierte Matthias Rempel an der Georg-August-Universität Göttingen und beendete sie mit "summa cum laude".
Nach einem Aufenthalt am Max-Planck-Institut für Aeronomie forscht Dr. Matthias Rempel seit 2002 am High Altitude Observatory, National Center for Atmospheric Research, Boulder. Seine Arbeiten umfassen die Magnetfelder der Sonne sowie die so genannte differentielle Rotation. Sonnenähnliche Sterne rotieren nicht wie ein starrer Körper, sondern an verschiedenen Stellen im Innern und an der Oberfläche unterschiedlich schnell. Dr. Rempel untersuchte die Entstehung dieser differentiellen Rotation sowie ihr Wechselspiel mit der Entstehung der Magnetfelder. Feldkonzentrationen, die die Oberfläche durchstoßen, bilden Sonnenflecken, deren Eigenschaften nun durch Matthias Rempels Computer-Simulation im Detail erklärt werden können.
Der Preis wird aus Mitteln finanziert, die der letzte Direktor des ehemaligen Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, Prof. Dr. Johann Wempe (1906-1980), hinterlassen hat. Er umfasst eine Einladung zu einem mehrmonatigen Gastaufenthalt ans AIP mit einer angemessenen finanziellen Ausstattung. Er kann sowohl an jüngere Wissenschaftler, die bereits mit bemerkenswerten Leistungen hervorgetreten sind, als auch an erfahrene Wissenschaftler in Würdigung ihres Lebenswerkes verliehen werden. Bisherige Preisträger waren Prof. Tom Abel von der Stanford University (2001), Dr. Russel D. Cannon vom Anglo-Australian Observatory Sydney (2002), Dr. Isabelle Baraffe und Prof. Gilles Chabrier von der Ecole Normale Supérior de Lyon (2004), Dr. Alexander G. Kosovichev von der Stanford University (2005), Prof. Eva Grebel vom Astronomischen Institut der Universität Basel (2006), Dr. Ignasi Ribas vom Institut de Ciències de l'Espai in Barcelona, Spanien (2007) und Prof. Dr. Dr. h.c. Kenneth C. Freeman von der Australian National University (2008).
Das AIP beschäftigt sich vorrangig mit kosmischen Magnetfeldern und extragalaktischer Astrophysik.
Daneben wirkt das Institut als Kompetenzzentrum bei der Entwicklung von Forschungstechnologie in den
Bereichen Spektroskopie, robotische Teleskope und E-Science. Das AIP ist Nachfolger der 1700 gegründeten
Berliner Sternwarte und des 1874 gegründeten Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, das sich als erstes
Institut weltweit ausdrücklich der Astrophysik widmete. Das AIP ist eine Stiftung privaten Rechts und ein Institut
der Leibniz-Gemeinschaft. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören derzeit 82 außeruniversitäre
Forschungseinrichtungen, die wissenschaftliche Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung
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